Auch Schweizer Banken würden am Landraub Geld verdienen. Bild: Plakat der ökumenischen Kampagne 2017
Land muss dem Leben dienen
Die negativen Folgen des sogenannten «Land Grabbing».
In der ökumenischen Kampagne 2017 zur Fastenzeit weisen die Hilfswerke «Fastenopfer», «Brot für alle» und «Partner sein» auf die negativen Folgen des sogenannten «Land Grabbing» hin.
Damit wird der Umstand beschrieben, dass sich grosse Konzerne oder Investoren den Bäuerinnen und Bauern ihr Land unter den Nagel reissen (engl. «to grab»). Sie können es nicht mehr selber nutzen und ihre Ernährung sicherstellen. Häufig entstehen grosse Monokulturen, also riesige Plantagen, etwa für Palmöl. Dies geschieht vornehmlich auf der südlichen Halbkugel.
«Land Grabbing» für Plantagen habe gravierende Auswirkungen. Wälder würden abgeholzt, fruchtbare Felder verschwinden. «Die Vielfalt an Früchten, Medizinalpflanzen, Holz und Tieren, die den Menschen zum Leben dient, geht verloren. Stattdessen entstehen Monokulturen, bei deren Bewirtschaftung viel Pflanzen- und Insektengift eingesetzt wird. Das vergiftet Bäche und das Grundwasser. Zurück bleiben tote Böden. Mit dem Verlust des Landes als Nahrungsquelle und damit als eine nährende Wohnstatt geht oft auch die Beziehung zur Götterwelt verloren.» Das schreiben die Hilfswerke in einem Grundsatzartikel zur Kampagne.
«Land muss dem Leben dienen und nicht dem Profit», lautet darin die zentrale Aussage. Damit geht der Einsatz der genannten Hilfswerke für das Recht auf Nahrung weiter. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen im Süden soll ein Umdenken beim Investieren erreicht werden, damit der Zugang zu Land sichergestellt und eine ressourcenschonende Landwirtschaft gefördert wird. Es gehe um eine gesunde Beziehung zu dem, was uns nähre. Sonst würden bald vielen Menschen erst das Land und dann das Brot fehlen, schreibt das Fastenopfer.
Andreas Krummenacher/com