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Landeskirche: Parlamentssitzung abgesagt
2020 hat der röm.-kath. Landeskirche mehr Verantwortung und eine neue Kirchenverfassung gebracht.
Die Bestimmungen zur besonderen Lage wegen der Corona-Pandemie hätten die Durchführung mit Schutzkonzept zwar erlaubt, gleichwohl entschieden sich die Verantwortlichen der röm.-kath. Landeskirche des Kantons Bern, die Herbstsitzung des Landeskirchenparlaments abzusagen. Stattdessen hätten die Regionalkonferenzen über die Vorlagen bestimmen sollen. Aber auch dieses Vorhaben wird nun verworfen.
In einer Mitteilung an die Parlamentarier*innen heisst es, die Gesundheit stehe bei diesem Entscheid im Vordergrund: «Eine Übertragung des Virus kann unter den momentanen Umständen auch bei kleiner Personenzahl und mit Schutzkonzept nicht ausgeschlossen werden. Zudem birgt die Anreise zu den Regionalversammlungen ein Risiko.»
Auf der Traktandenliste hätte ein wichtiger Beschlusspunkt gestanden, nämlich das Budget 2021. Im Schreiben der Landeskirche heisst es, darüber könne erst an der Frühlingssitzung im nächsten Jahr entschieden werden, man arbeite in der Zwischenzeit mit einem «Notbudget». Weitere Geschäfte wären die Kenntnisnahme des Finanzplans 2022–2025, die Legislaturziele des Landeskirchenrates bis 2023 und die Beantwortung von zwei Vorstössen gewesen.
Das Budget 2021 sieht schwarze Zahlen vor, der Beitragssatz für die Kirchgemeinden soll unverändert bei 8,2 Prozent des harmonisierten Steuerertrages liegen. Die beiden Vorstösse sind inhaltlich durchaus interessant und von gewisser Brisanz. Max Amman (Bruder Klaus, Bern) will wissen, wie Abstimmungsparolen der Landeskirche zustande kommen, wie die Kriterien dafür aussehen. Im zweiten Vorstoss bittet die Regionalversammlung Bern den Landeskirchenrat, zu erläutern, welche Massnahmen er im Hinblick auf die Steuerausfälle infolge der Coronakrise ergreift.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Themen werden an der nächsten Sitzung des Landeskirchenparlaments wieder traktandiert. Diese findet voraussichtlich am 11. Juni im Rathaus Bern statt.
Andreas Krummenacher