Elsbeth Rüthy wird unter anderem versprechen, besonders zur Förderung der Jugend und zum Heil der Kinder zu arbeiten. Foto: Pia Neuenschwander

Leben im Geiste Don Boscos

18.01.2023

Die Welt ein Stück besser machen

Am 22. Januar werden in der Pfarrkirche Peter und Paulus in Utzenstorf in einem Festgottesdienst zu Ehren des heiligen Don Boscos vier Menschen ihr Versprechen zum Salesianischen Mitarbeiter Don Bosco (SMDB) ablegen. Eine unter ihnen ist Elsbeth Rüthy aus Bätterkinden.

von Vera Rüttimann

Giovanni Melchiorre Bosco, besser bekannt als «Don Bosco», war Priester, Erzieher und Ordensgründer. Eine charismatische Figur, deren Geschichte in  vielen Büchern und Filmen verarbeitet wurde. Und die bis heute weltweit Anhänger:innen hat. Wie Elsbeth Rüthy.

Nach einer Wallfahrt auf den Spuren von Don Bosco im Jahr 2015 in Turin und Umgebung ist sie zum ersten Mal mit diesem faszinierenden Menschen in Berührung gekommen. «Seitdem hat er mich  nicht mehr losgelassen. Für mich ist er ein grosses Vorbild. Als Mensch und als Heiliger», sagt die bald 77-jährige Rentnerin. Darum auch der Wunsch,  dieses Versprechen abzulegen.

Wie sieht das Versprechen aus

Im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes wird das Versprechen von Pater Heinz Menz,  Provinzialdelegierter der deutschen Provinz der Salesianer Don Bosco, abgenommen. Zum Festgottesdienst werden sechs Personen aus Deutschland als  Delegation anreisen. Jesus Christus und der katholischen Kirche nachfolgen; in seinem Reich besonders zur Förderung der Jugend und zum Heil der Kinder  arbeiten, den salesianischen Geist vertiefen sowie im geschwisterlichen Miteinander leben und sich in der Ortskirche engagieren. Das, so Elsbeth Rüthy, seien die Punkte, zu denen man sich als Salesianische Mitarbeitende verpflichte.

Eine grosse Familie

Die vier neuen Salesianischen Mitarbeitenden sind eine besondere Gemeinschaft. Innerhalb der katholischen Kirche bilden sie einen dritten Orden. Elsbeth  Rüthy stösst zu einer grossen Familie. Die SMDB wirkt weltweit und besteht aus freiwilligen Mitarbeitenden, die im Geiste von Don Bosco leben und  handeln. Im Jahr 1876 hatte Don Bosco die Bewegung zur Unterstützung seiner Arbeit gegründet. Seitdem, so Rüthy, sei die Laiengemeinschaft stetig  ewachsen. Wie die anderen trägt sie im Alltag ein kleines Medaillon. «Auf der einen Seite ist Maria zu sehen, auf der anderen Seite Don Bosco», sagt die Mutter von vier erwachsenen Kindern.

«Die Welt ein Stück besser machen»

Diese Menschen, so Elsbeth Rüthy, wirken ganz normal in ihrem Alltag, in ihren Familien. Sie verpflichten sich zu bestimmten Aktivitäten, die mit Werten  Don Boscos verbunden seien. Ihre Don-Bosco-Gruppe gehört zum Ortszentrum Beromünster. Mit anderen Salesianischen Mitarbeitenden treffen sie sich  auch an Orten wie Utzendorf und Zürich. «Wir haben Bibelabende, gemeinsame Gebete, besondere für Kranke und Menschen in Not», erzählt die frühere  Skyguide-Mitarbeiterin.

Ebenso wichtig sei ihr der Kontakt und der Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten innerhalb der Don-Bosco-Familie. So komme  es auch immer wieder zu Zoom-Meetings mit den Mitgliedern in Deutschland. Nicht alle Tage treten Leute einer Laiengemeinschaft bei. Was ist die  Motivation in der heutigen Zeit, ein solches Versprechen abzulegen?

«Für mich ist es der Wunsch und der Versuch, etwas mehr zu tun, um diese Welt ein  Stück besser zu machen», sagt Elsbeth Rüthy. Sie fügt an: «Ich bringe mich gerne ein. Ich unterrichtete 16 Jahre lang als Katechetin. Jetzt als Rentnerin kam  in mir der Wunsch auf, mich hier zu engagieren. » Ganz nach dem bekannten Spruch von Don Bosco: «Mit den Füssen auf dem Boden und mit dem Kopf im  Himmel.»

«Am Platz, wo ich jetzt stehe»

Der Schwerpunkt ihrer Aufgabe werde wohl nicht mehr in der Jugendarbeit liegen. «Aber», sagt Elsbeth Rüthy,  «ich bin sicher, dass an dem Platz, wo ich jetzt lebe, sich etwas ergibt, wo ich nach dem Motto von Don Bosco etwas bewirken kann.» Sie zitiert einen  weiteren bekannten Satz von Don Bosco, der es ihr angetan hat: «Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.» 
 

Hinweis: Sonntag, 22. Januar, 09.30, Festgottesdienst zu Ehren des Hl. Don Bosco in der Pfarrkirche Peter und Paul in Utzenstorf. An der Feier werden neben Elsbeth Rüthy vier weitere Aspirant:innen das Versprechen zu Salesianischen Mitarbeitenden Don Boscos ablegen. Mit P. Heinz Menz SDB und der musikalischen Gestaltung des «LutraCor».

Der heilige Johannes Bosco (1815–1888), Priester und Jugenderzieher in Turin, gründete die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos und gemeinsam mit Maria Mazzarello die Don-Bosco-Schwestern. Er bezog von Anfang an Frauen und Männer als Lehrer:innen, Ausbildende und Erzieher:innen in sein Jugendwerk ein. Daraus erwuchs seine Idee des «Salesianers in der Welt», von der sich auch heute weltweit 35 000 Frauen und Männer in der Vereinigung der Salesianischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Don Boscos (SMDB) angesprochen fühlen.

Der Orden der Salesianer Don Boscos unterhält im luzernischen Beromünster das Jugendwerk Don Bosco. Die Schweiz gehört zur süddeutschen Provinz. kr