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Leitungskultur
«Wortimpuls». Kolumne von Felix Klingenbeck
Aus mehreren Jahrzehnten Tätigkeit in der Leitung von Pfarreien
sind mir folgende Aspekte von Führung wichtig geworden:
1. Um die Qualität der Leitung zu beurteilen,
braucht es einen längeren Zeitraum. Kurzfristig viele Dinge anzureissen,
ist keine Kunst, für die Kulisse zu arbeiten auch nicht.
2. Um kompetent zu führen,
braucht es klare Abläufe, Zuständigkeiten und Vereinbarungen.
Professionelle Arbeit ist nicht allein von einer Person abhängig.
3. Um einen Lebensraum mitzugestalten,
braucht es verlässliche Kontakte und Beziehungen.
Das geht nur mit kontinuierlicher Aufbauarbeit.
4. Um in einer Institution zu arbeiten, die ein schlechtes Image hat,
braucht es einen langen Atem. Vertrauen lässt sich nur
durch tägliche Kleinarbeit aufbauen.
5. Um weiterzukommen, sind die verschiedensten Formen von Kritik
ernst zu nehmen. Dabei ist das direkte Gespräch unabdinglich.
6. Um kompetent und professionell zu arbeiten,
braucht es Stoppsignale, wenn irgendwo nachlässig gearbeitet wird.
Probleme lösen sich nicht durch Aussitzen.
7. Um nachhaltig zu führen,
sind Schwierigkeiten, Konflikte, Unzufriedenheiten unmittelbar anzugehen.
Sie unter den Teppich zu kehren, ist Führungsverweigerung.
8. Um möglichst unvoreingenommen und umsichtig zu leiten,
braucht es eine distanzierte Nähe zu den Menschen.
Private Freundschaften haben ihren Platz ausserhalb des zu leitenden Bereiches.
Felix Klingenbeck