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Lesetipps für Sonnen- und Regentage

08.07.2020

Sommertipps der ökumenischen Buchhandlung voirol

Mercedes Rosende
Falsche Ursula
Kriminalroman Unionsverlag 2020, 203 S., Fr. 24.00

Sie könnte einem Film der Coen-Brüder entsprungen sein: Die übergewichtige Ursula lebt in Montevideo. Sinnlose Weight-Watchers-Treffen und eine attraktive jüngere Schwester setzen der frustrierten Übersetzerin zu. Als eines Tages ein Erpresser Lösegeld für ihren entführten Ehemann fordert, steigt sie interessiert auf den Handel ein – dabei hat sie gar keinen Ehemann! Herrlicher Krimi aus Uru guay mit viel schwarzem Humor.

 

Klara Obermüller
Die Glocken von San Pantalon
Ein venezianisches Tagebuch Xanthippe 2020, 161 S., Fr. 34.80

Vier Monate in einem Palazzo in Venedig, frei von jeglicher Verpflichtung – diese Auszeichnung durfte Klara Obermüller entgegennehmen. Aber kann sie das überhaupt, Inden-Tag-hinein-Leben ohne Leistung und Ziel? Einfach ist es nicht, aber sie lässt sich vom Zauber der Stadt einfangen und hat viel Zeit zum Nachdenken – über ihre familiären Wurzeln, die Freiheit des Alters, Gotteserfahrungen und die Vergänglichkeit.

 

Behrouz Boochani
Kein Freund ausser den Bergen
Nachrichten aus dem Niemandsland btb 2020, 448 S., Fr. 30.90

2013 bestieg der verfolgte kurdisch-iranische Dichter und Journalist an der Küste von Indonesien ein Boot, um in Australien Asyl zu beantragen. Stattdessen verfrachtete ihn die australische Regierung in ein Internierungslager auf Manus Island. Sechs Jahre lang tippte er dort heimlich Satz um Satz als SMS in ein geschmuggeltes Mobiltelefon, woraus dieses eindrückliche Buch entstand.

 

Quint Buchholz
Alles hat seine Zeit
Hanser Verlag 2020, 64 S., Fr. 22.90

Die Verse im Prediger Salomo zählen zu den klassischen Weisheitstexten der Menschheit: «Alles hat seine Zeit. Und jedes Tun unter dem Himmel hat seine Stunde …» Quint Buchholz stellt diese vertrauten Zeilen mit seinen Illustrationen in überraschende Zusammenhänge und lädt ein, den alten Text mit neuen Augen zu sehen.

 

Mena Kost/Annette Boutellier
Ausleben
Gedanken an den Tod verschiebt man gerne auf später Christoph Merian Verlag 2020,
194 S., Fr. 29.00

Der Umgang mit dem eigenen Tod ist etwas sehr Persönliches. Fünfzehn Frauen und Männer zwischen 83 und 111, von der Bergbäuerin bis zum Nobelpreisträger erzählen von ihren Gedanken, Ängsten und Hoffnungen und darüber, wie es ist, nach einem langen Leben nach vorne zu blicken.

 

Huub Oosterhuis
Du, nur du, immer du
Gebete Patmos Verlag 2020, 92 S., Fr. 14.50

Mit seiner zeitgenössischen Gebetssprache thematisiert der Dichter und Theologe viele menschliche Erfahrungen und Fragen. Seine Gebete bringen das Suchen, Zweifeln, Ringen und Glauben von Menschen heute glaubwürdig zum Ausdruck.

 

 

Ivan Ivanji
Hineni
Picus 2020, 215 S., Fr. 30.90

Er ist serbischer Jude, KZ- Überlebender und Titos ehemaliger Dolmetscher. Nun widmet sich Ivan Ivanji in seinem neuen Roman der Figur des Abraham. Wie war das, als plötzlich ein namen- und gestaltloser allmächtiger Gott in der damaligen Gesellschaft erschien? Warum glaubte Abraham an diesen Gott? Ivanji erzählt und deutet Abrahams Geschichte neu und lässt uns eintauchen in eine Zeit des Umbruchs vor 4000 Jahren.

 

Satu Blanc
Wohin so eilig, Johanna?
Zytglogge 2020, 249 S., Fr. 32.00

In ihren Einpersonenstücken lässt die Historikerin und Schauspielerin Satu Blanc Geschichte lebendig werden. Nun hat sie einen spannenden historischen Roman geschrieben: Nach einer Kindheit im Kloster wird Johanna Magd, fahrende Gauklerin und schliesslich als Mann verkleidet Sekretär eines Kardinals in Rom. Mit diesem kehrt sie zurück nach Basel, wo seit 1431 das Konzil tagt. Dort gelangt ein für den Papst brisantes Dokument in ihre Hände …

 

Redaktion: Karin Schatzmann


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