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Markige Worte
... in den Kar- und Ostertagen
Das letzte gesprochene Wort
bei einer Begegnung
ist oft bedeutend.
So in der Palmsonntagserzählung:
«Wenn sie schweigen, werden die
Steine schreien.»
Auch wenn Menschen zum
Schweigen gebracht werden.
Auch wenn sie überhört werden.
Auch wenn Gewalt und Lüge sich
allmächtig gebärden.
Unterkriegen lässt sich das Gute
nicht.
So in der Abendmahlserzählung:
«Tut dies zu meinem Gedächtnis.»
Wo zu Tisch gebeten wird,
da berühren sich Himmel und Erde.
Wo geteilt wird,
da ereignet sich Gott.
Wo das Brot füreinander gebrochen wird,
wird die Erde
neu.
So in der Karfreitagserzählung:
«Mein Gott, warum hast du mich
verlassen?»
Not will nicht beschönigt sein.
Verlassenheit will nicht kleingeredet
sein.
Bitterkeit will nicht verklärt sein.
So in der Ostererzählung:
«In Galiläa werdet ihr ihn sehen.»
Er ist zu sehen,
Er lebt weiter,
Er steht auf.
Im Alltag all derer,
die wie Er Gerechtigkeit üben,
Liebe erweisen,
Mitgefühl zeigen,
Mut machen,
Hoffnung bewahren
und nicht vergessen,
dass aus einem Ende ein Anfang
werden kann.
Felix Klingenbeck