«pfarrblatt»-Präsidentin Blanca Burri will Kooperation und mehr Sichtbarkeit. Foto: Ruben Sprich
Mit Spiel und Spannung
Verabschiedungen und ein Quiz an der «pfarrblatt»-Versammlung
Verabschiedungen, Neuwahlen, gute Zahlen und ein Quiz – das war die Vereinsversammlung der «pfarrblatt»-Gemeinschaft Bern vom 29. April in der Rotonda der Dreifaltigkeitspfarrei.
Andreas Krummenacher
Die «pfarrblatt»-Vereinsversammlung stand im Zeichen des neu gestalteten gedruckten «pfarrblatt». Das Neukonzept nahm den Vorstand und auch die Redaktion 2022 sehr in Beschlag. Das Resultat, so Vereinspräsidentin Blanca Burri, gefällt. Die Reaktionen seien überwältigend positiv. Kritik habe es unter anderem wegen der kleinen, farbigen Schrift im Pfarreiteil gegeben.
Ein Besuch im Druckzentrum Bern sei ein Highlight zum Abschluss des Redesign-Prozesses gewesen, so Blanca Burri. Hier wird das «pfarrblatt» gedruckt, die Druckvorstufe läuft neu über Stämpfli Kommunikation in Bern.
Für die Zukunft will die Präsidentin das «pfarrblatt» auf den digitalen Kanälen stärken, um bei den Leser:innen zu sein. Hier liegt ein Schwerpunkt im laufenden Jahr. Auch die Zusammenarbeit mit sämtlichen kirchlichen Kommunikationsprofis der katholischen Kirche im Kanton Bern soll gestärkt werden. Diese Kooperation sei wichtig, das Wesen des «pfarrblatt» werde dabei beibehalten.
Eröffnet wurde die Versammlung auch von Pfarreiseelsorger Thomas Mauchle und Kirchgemeindepräsident Jérôme Brugger aus Bern. Sie präsentierten die grösste Pfarrei des Kantons, die Stadtberner Zentrumspfarrei Dreifaltigkeit.
Zahlen
Die Rechnung schliesst ausgeglichen bei einem Aufwand von gut 1,4 Millionen Franken. Auch das Budget 2024 rechnet mit Zahlen in dieser Grössenordnung. War vor 25 Jahren der Druck der grosse Kostentreiber, ist es heute der Papierpreis. Die Portokosten der Post sind ein konstant grosser Budgetposten. Inzwischen sind es knapp 300'000 Franken, bei einer Auflage von 51'000 Exemplaren und 26 Ausgaben pro Jahr.
Die Redaktion präsentierte ihren Jahresbericht mit einem launigen Kahoot-Quiz. Dabei gaben sich der abtretende Vorstands-Vizepräsident Jerko Bozic und der ebenfalls abtretende Präsident des Redaktionsbeirats Synes Ernst keine Blösse, sie belegten die ersten beiden Plätze und entpuppten sich damit als intensivste Leser des «pfarrblatt», auch online. Hätten Sie gewusst, dass 2022 der meistangeklickte Artikel eine Geschichte über den Klostereintritt einer jungen Frau war?
Zum Abschied
Aus dem «pfarrblatt»-Vorstand wurden drei Mitglieder verabschiedet. Vizepräsident Jerko Bozic, Kurt Aufdereggen und Till Dierkesmann. Neu gewählt wurden Francesco Marra als Vertreter der Pastoral im Mittelland, Ruedi Heim und Patrick Schafer für einen geteilten Sitz des Pastoralraums Bern sowie Monika Bähler als Vertreterin der Kirchgemeinden des Berner Oberlands.
In einem Interview wurde nach 23 Jahren Engagement in verschiedenen «pfarrblatt»-Funktionen Synes Ernst verabschiedet. Er wusste manche Anekdote zu berichten und gab seine hintergründigen Einschätzungen ab. Das «pfarrblatt», so Synes Ernst, sei sowohl journalistisch als auch PR-mässig unterwegs. Herausgeberinnen seien die Pfarreien. Man habe also auch im Sinne der Pfarreien zu berichten. Es sei nötig, dass man für seine Interessen wirke. Wichtig sei Transparenz. Das «pfarrblatt» berichte aber genauso journalistisch. Es sei zentral, über die Aufbereitung der Stoffe unabhängig nachdenken zu können. Wie Stoffe aufbereitet, wie Themen gewichtet werden – in diesen Fragen unterscheide sich das «pfarrblatt» nicht von anderen Zeitungsredaktionen. Das «pfarrblatt» müsse in der Haltung unabhängig sein. Diese dürfe sich die Redaktion nicht vorschreiben lassen, weder vom Vorstand noch von sonst einer Interessensgruppe. Wer damit Mühe habe, der könne versuchen, den Chefredaktor abwählen zu lassen.
Teufel statt Traktanden
Für Spannung zwischen den Versammlungstraktanden sorgte die «Sagerin» Christine Rothenbühler. Sie erzählte Sagen aus verschiedenen Ecken des Kantons Bern, waren die knapp 50 Delegierten doch aus allen Regionen bzw. Pastoralräumen angereist. Ihre hochdramatischen Geschichten waren bisweilen schaurig, jedoch kamen die «Guten» stets mit einer Moral davon – so verschwand etwa der Teufel im Bschüttiloch, weil sich der Knecht das Fluchen verkneifen konnte.