Mit «Überflüssigem» Gutes tun
Der Förderverein Caritas Bern lancierte vor zwei Jahren die Aktion «Überflüssiges verschenken». Judith Ackermann, Präsidentin des Vereins, umreisst die Idee dazu so: «Es gibt in jedem Haushalt Gegenstände, die aus diversen Gründen nicht mehr gebraucht werden, also überflüssig sind. Wir möchten solche Objekte verkaufen, um sie in Hilfe für Bedürftige umzuwandeln.»
Der Förderverein sucht Gegenstände, die zum Beispiel von einem Auktionshaus angenommen werden. Ideal sind Schmuckstücke, Silberobjekte, alte Spielsachen Münzen, Uhren, Porzellan, antike Glaswaren, kleine Antiquitäten, Kronleuchter, alte Bücher. Im letzten Jahr war das Echo beachtlich, erzählt Judith Ackermann: «Wir durften zum Beispiel viel Silberbesteck entgegennehmen. Für die Schenkenden waren die Löffel, Gabeln und Messer voller Erinnerungen an Patinnen und Paten, die jahrelang das Besteck ergänzten.» Leider aber, so Judith Ackermann, sind die Bestecke kaum in harte Währung umzutauschen, da ihr Wert enorm gesunken ist und zudem die Silberlegierungen oft nicht hoch sind.
Wer ein Angebot anmeldet, wird von Mitgliedern des Fördervereins besucht. Adrian Guggisberg, Vorstandsmitglied des Fördervereins, ist von diesen Kontakten beeindruckt: «Die Geschichten, die sich hinter den Gegenständen verbergen, sind oft sehr bewegend.» Judith Ackermann versuchte einige Gegenstände, die nicht auf Auktionen zu verkaufen waren, auf einem Flohmarkt anzubieten. Die Erfahrung war sehr speziell, sagt sie: «Flohmärkte sind ein eigener Kosmos. Ich habe viel gelernt und bin interessanten Menschen, Händlern wie Käuferinnen und Käufern, begegnet.»
Aus der ganzen letztjährigen Aktion resultierte ein erfreulicher Ertrag, bestätigt Adrian Guggisberg: «Und da der volle Betrag, ohne jegliche administrativen Abzugskosten, an Caritas Bern geht, ist dieses Ergebnis sehr gut und wirkungsvoll eingesetzt.» Beide hoffen, dass auch dieses Jahr interessante Angebote eintreffen werden (Vorgehen und Kontaktadressen siehe Info unten). Und beide hoffen auf einen wiederum befriedigenden Erlös zugunsten von Bedürftigen im Kanton Bern.
Jürg Meienberg
Vorgehen:
1. Sie rufen uns an.
2. Wir vereinbaren einen Termin und kommen bei Ihnen vorbei.
3. Sie überlassen uns Ihr «Überflüssiges» und erhalten von uns eine Empfangsbestätigung.
4. Wir lassen die Objekte begutachten, und sie werden danach von einem Auktionshaus versteigert.
5. Falls die Gegenstände keinen Käufer finden, gehen sie nach zwei Jahren wieder in Ihren Besitz über, ausser Sie ermächtigen uns zu einem Verkauf an einem Markt oder zu einer Weitergabe an wohltätige Organisationen.
Kontakte: Judith Ackermann, alt Gemeinderätin, Köniz, 031 849 13 71 | Robert Landtwing, Dr. oec. publ., Goldiwil, 033 442 17 92 | Balz Oberle, Gerichtspräsident, Biel, 079 752 25 34 | Robert Sutter, alt Grossrat, Niederbipp, 079 410 64 77 | Anton Zaugg, Präsident Kl. Kirchenrat Gesamtkirchgemeinde Bern, 079 484 41 68