Das Bistum Sitten wurde Opfer einer Cyberattacke. Die Webseite ist seit Samstag (7.12.) nicht zu erreichen. Bild: AI Image Generator
Nach St. Gallen: Auch Bistum Sitten Opfer von Cyberattacke
Die Webseite der Diözese Sitten wurde Opfer eines Cyberangriffs. Der Angriff erfolgt einen guten Monat nach dem Hackerangriff auf den Stiftsbezirk St. Gallen. Wer hinter den Angriffen steht, ist unklar.
Annalena Müller
Vor einem Monat sorgte ein Cyberangriff auf den Stiftsbezirk St. Gallen für landesweite Schlagzeilen. Nun scheint es die Webseite des Bistums Sitten getroffen zu haben. Diese ist seit Samstag (7.12.) nicht mehr erreichbar. Stattdessen erscheint eine Fehlermeldung. Die Webseite ist offline.
Mitarbeitende der Diözese hätten am Samstag eine Email erhalten, welche über den Hackerangriff informierte. In der Email, die dem «pfarrblatt» vorliegt, heisst es, der oder die Hacker hätten mit einem Test die Anfälligkeit des Systems bewiesen und alle Daten gelöscht.
Daten angeblich gelöscht
Um diesen Schritt Rückgängig zu machen, werden die Träger der Webseite aufgerufen, Kontakt aufzunehmen. Weiter versichert der anonymen Verfasser, es sei sein «Ziel, Ihnen zu helfen, Ihre Seite sicher zu machen und die Daten Ihrer Nutzer zu sichern». Eine direkte Lösegeldforderung wird nicht gestellt. Allerdings wird das Bistum aufgerufen, Kontakt aufzunehmen. Der oder die Hacker stünden zur Verfügung, um zu helfen, das Problem zu lösen.
Auf Anfrage des «pfarrblatt» berichtet Roger Fuchs, Kommunikationsverantwortlicher beim Katholischen Konfessionsteil des Kantons St. Gallen, dass auch der dortige Cyberangriff an einem Wochenende geschah. «Anstelle einer Email hatten wir ein anonymes Schreiben in unseren Druckern.» Darin hiess es, dass die Hacker Daten gestohlen hätten und diese im Darknet veröffentlichen würden, wenn kein Lösegeld bezahlt würde. «Allerdings wurde keine konkrete Summe genannt.»
Bistum Sitten arbeitet an Problem
Es sei kein Lösegeld gezahlt worden, so Fuchs weiter. «Ob wirklich Daten gestohlen wurden und wenn ja, welche, das wissen wir nicht. Im Darknet haben wir bisher nichts gefunden.» In St. Gallen musste die ganze Server-Struktur wieder aufgebaut werden. Die Daten konnten über Back-Ups wiederhergestellt werden. «Wir haben seit einigen Jahren eine Cyberversicherung, das war unser Glück. So kamen wir an Spezialisten, die uns helfen konnten, alles wieder aufzubauen», so Roger Fuchs.
Pierre-Yves Maillard, Sprecher des Bistums Sitten, sagt gegenüber dem «pfarrblatt» am Sonntagnachmittag, das Bistum arbeite an dem Problem. Man werde die Mitarbeitenden zeitnah kontaktieren und instruieren. Aktuell warte man auf Rückmeldung der Genfer Agentur Procab, welche die Webseite des Bistums hoste. Maillard gibt sich zuversichtlich: «Auf unserer Webseite gibt es kaum sensible Daten, es ist fast alles öffentlich.»