Die Synodalitätskommission traf sich zur konstituierenden Sitzung in Bern. Foto: Annalena Müller

Pünktlich zur Weltsynode: Schweizer Synodalitätskommission nimmt Arbeit auf

Am 23. September traf sich die Synodalitätskommission in Bern zu ihrer konstituierenden Sitzung. «Wir brauchen diese Kommission, um die Kirche Schweiz synodal umzubauen», sagt Helena Jeppesen-Spuhler gegenüber dem «pfarrblatt».

 

Annalena Müller

Das Wetter ist schlecht, die Stimmung hervorragend. Aus dem Saal in der Pauluskirche im Länggassviertel dringt fröhliches Gelächter. Die neue Synodalitätskommission hat an ihrem ersten Treffen einen Vorstand gewählt. Neun Tage vor Beginn der finalen Etappe der Weltsynode nimmt die Kommission damit ihre Arbeit auf.

Konstituierende Sitzung

«Das Timing ist Zufall», sagt Roland Loos, Kommissionsmitglied und RKZ-Präsident, gegenüber dem Berner «pfarrblatt». Er freut sich, dass mit der konstituierenden Sitzung ein wichtiger Schritt hin zu einer synodalen Schweizer Kirche genommen wurde. «Die Kommission ist wichtig, weil wir damit das, worüber weltweit im Rahmen des synodalen Prozesses diskutiert wird, hier in der Schweiz anwenden», sagt Loos.

Helena Jeppesen-Spuhler, Schweizer Synodale in Rom und ebenfalls Mitglied der Kommission, fügt an: «Wir brauchen diese Kommission, um die Kirche Schweiz synodal umzubauen.»

Denkfabrik von SBK und RKZ

Weisungsbefugnis gegenüber den nationalen Gremien SBK und RKZ* wird die neue Kommission keine haben. Aber als «Think-Tank» soll sie die Ideen liefern, die SBK und RKZ dann umsetzen. «Wir sind quasi die Baukommission für eine synodale Kirche Schweiz», erklärt Jeppesen-Spuhler gut gelaunt.

Dass es konkrete Entscheidungen auf nationaler Ebene geben wird, davon ist Roland Loos überzeugt. Eine synodale Kirche sei auch auf Ebene der kirchlichen Strukturen gewollt. Die Entscheidung, die Synodalitätskommssion zu gründen «haben SBK und RKZ gemeinsam und synodal getroffen», so der Waadtländer.

Vorstand gewählt

«Wir haben fünf Personen in den Vorstand gewählt», sagt interims-Geschäftsführer Arnd Bünker. Der Vorstand besteht aus Valentina Anzini (Diözese Lugano), Philippe Becquart und Alessandra Maigre (beide Diözese Lausanne, Genf und Freiburg), Roman Fiabane (Adoray, Zürich) und Detlef Hecking (Bistum Basel).

Anzini, Becquart und Hecking sind Synodalitätsverantwortliche in ihren Bistümern. Alle Vorstandsmitglieder haben umfangreiche Erfahrung in der Pastoral und Seelsorge und kennen die Bedürfnisse der Basis. In den kommenden Wochen werden die Vorstandsmitglieder die Aufgabenbereiche untereinander aufteilen.

Noch bleiben Vorstand und Kommission etwas Zeit, um sich zu sortieren. In den nächsten Wochen wird die Aufmerksamkeit auf Rom ruhen, wo ab dem 2. Oktober die Weltsynode tagt. Aber dann wird es bald ernst. Am 3. Dezember findet der Synodalitätstag in Engelberg zusammen mit der SBK und RKZ statt.

*RKZ: Römisch-Katholische Zentralkonferenz; SBK: Schweizer Bischofskonferenz