Patricia Cronin, Collateral Event, 56. Kunstbiennale, Chiesa San Gallo, Venedig, 19 Fotos von Andreas Krummenacher

«Shrine for girls» - Nein zu sexueller Gewalt gegen Frauen

03.02.2016

Die amerikanische Künstlerin Patricia Cronin reiste für die Kunstbiennale 2015 in Venedig um die ganze Welt und sammelte Kleider vergewaltigter und misshandelter Frauen. Zu Ehren dieser Frauen errichtete sie drei Altäre.

Die Kleiderberge sind Schreine für Mädchen. Sie stehen heute für Schicksale vieler Frauen auf der ganzen Welt, ob Instanbul oder Köln. Entscheidend ist nicht, ob die grabschende Hand eine marokkanische oder islamische ist, es ist vor allem anderen eine männliche Hand. Cronins Installation ist eine Meditation über den unermesslichen Verlust nicht realisierter Möglichkeiten und die Hoffnungslosigkeit angesichts der unergründlichen männlichen Grausamkeit.
Die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln, in der hunderte Frauen sexuell attackiert worden sind, ist Verpflichtung und Mission, ein Fanal, sich gegen sexualisierte Gewalt, gegen männliches Machtstreben weltweit einzusetzen. Schreine sind Bestandteil jeder grossen Religion und bieten Raum für Kontemplation und Rituale der Erinnerung. Der Dialog zwischen den Geschlechtern, in Verbindung mit Erinnerung und Gerechtigkeit, ist längst nicht abgeschlossen.

Andreas Krummenacher

Nein zu sexueller Gewalt gegen Frauen - Zum Artikel in diesem Pfarrblatt

Das Beste, was zu den Ereignissen in Köln bislang geschrieben wurde, finden Sie hier:
"Frau Merkel, hören Sie auf den türkischen Kerker!"
"Männer hatten Spaß, Erniedrigung zu inszenieren"