Der Petersdom spiegelt sich in einer Pfütze. Achtung vor dem nächsten Schritt. Foto: iStock / Travel Wild
Stolpersteine
Die neue Vatikan-Instruktion bleibt ein Papier mit sieben Siegeln
Auf dem Bild spiegelt sich die vatikanische Basilika St. Peter in einer Pfütze. Vorsicht ist geboten, man weiss nicht recht, wo man hintritt.
Im Vatikan gibt es viele Gremien, Sekretariate und Behörden. Die Unwägbarkeiten scheinen gross. Regelmässig zur Sommerpause überraschen uns diese Verwaltungen mit bisweilen geheimnisvollen Papieren. Aktuell ist es die Kleruskongregation und deren Leiter Kardinal Beniamino Stelle mit einem Dokument zu Pfarrei-Reformen. Darin wird vielem, was in der Schweiz und insbesondere im Bistum Basel gängige Praxis ist, ein Riegel vorgeschoben.
Wird das geltende Kirchenrecht bei uns, aufgrund des Priestermangels, korrekt aber mit einigem Spielraum interpretiert, wartet die Kleruskongregation nun mit einer strengen und pfarrerzentrierten Auslegung auf. Letztlich, so wird betont, sei immer ein Pfarrer der Verantwortliche in einer Pfarrei. Selbst bei der Vermögensverwaltung einer Pfarrei. Kirchgemeinderäten dürfen hier aufhorchen. Hier gebürt, laut der Vatikan-Instruktion, dem Pfarrer der Vorsitz.
Bischof Felix Gmür reagiert sehr deutlich und teilweise ablehnend auf das. Beteiligung der Laien an Leitungsaufgaben, Strukturreform der Pfarreien hin zu Pastoralräumen – Bischof Felix sieht die Stolpersteine, welche ihm die Kleruskongregation hier in den Weg legen könnte. Die Auswirkungen bleiben ungewiss, Vorsicht ist geboten.
Andreas Krummenacher, Editorial aus der Nr. 17