Strukturelle Gewalt: legale Ausbeutung

23.07.2014

Gesundheit, Armut, Hunger, Unwissenheit oder Reichtum sind nicht allein das Resultat von Tüchtigkeit oder Versagen, sondern auch von politisch-wirtschaftlichen Strukturen, die Unrecht schaffen. Millionen Arbeitende erhalten nur ein paar Franken im Monat; ihre Wertschöpfung fliesst in Firmenkassen und auf Bankkonten und wird als Leistung der Manager und als Rechtfertigung für exzessive Löhne und Boni gepriesen. Das System schafft exorbitante Ungleichheiten und funktioniert dank diesem Gefälle. Die vielen Nutzniesser – auch wir – akzeptieren es stillschweigend und schaffen so vermeintliche Legitimität. Für Millionen von Menschen ist das System aber tödlich. Seine Perversität zeigt sich auch daran, dass die Satten ständig unnötige Dinge konsumieren müssen, um das System zu erhalten, die Notleidenden sich das Nötige hingegen nicht leisten können. Diese Unrechtstrukturen entstanden nicht von selbst, sondern wurden von Schlaumeiern erfunden und mit schönen Etiketten versehen. Die kolonialen «Schutzherrschaften » verboten den Völkern, sich zu bilden, zu wählen, Handel zu treiben. In den 1960/70ern unterstützte die reiche Welt aus «nationaler Sicherheit» Diktaturen gegen unliebsame Befreiungsbewegungen. Heute erteilt der «freie» Markt die Lizenz zur Ausbeutung. Trotz der «Rechtstaatlichkeit» der reichen Welt leiden die Armen unter unfairen Gesetzen, Abkommen und juristischen Tricks.

Das Lebenshaus unseres Glaubens gleicht einer grossen Kathedrale, an der seit nunmehr 2000 Jahren ununterbrochen gebaut wird. Unzählige Bauherren haben  daran mitgewirkt: die frühchristlichen Gemeinden und Evangelisten, der   Glaubenssinn von Millionen Menschen, das kirchliche Lehramt, Prophetinnen und   Propheten. José Balmer schreibt über seinen Glauben. Ganz persönlich. In den  1980er Jahren lebte er in Bolivien. Sein Glaube ist von den Erfahrungen in dieser  Weltgegend geprägt.

Wer auf seine Anregungen einsteigen will, kritisch, zustimmen oder ergänzend, kann das in unserem begleitenden Forum tun (Online-Formular, Email).