Teekuren und Wellness

07.03.2024

Editorial der aktuellen Ausgabe von Andreas Krummenacher

Fasten soll positive Effekte aufs Altern haben und gar das Leben verlängern. Das Risiko für Krebs oder Entzündungen könne gesenkt werden, es soll stressvermindernd wirken. Der Körper werde grundsätzlich «gereinigt». Ich habe keine Ahnung, ob das zutrifft, das sind bloss Schlagzeilen, die mir in letzter Zeit online begegnet sind.

Wir haben von allem zu viel. Darum ist Fasten in Mode. Es ist aus religiöser Sicht etwas schräg, wenn ich eine Fastenkur in einem «schönen» Hotel mache oder ein Fasten-Retreat, womöglich auf Bali oder in Indien. Das Religiöse, verbunden mit Verzicht, tritt so komplett in den Hintergrund, oder aber umgekehrt, das Körperliche wird zur Religion. Das ist völlig in Ordnung, ich will niemandem das Wellnesswochenende ausreden.

Manchmal reicht mir schon viel weniger. Beispielsweise mache ich mir zwischendurch bewusst, dass nicht alles im Leben selbstverständlich ist. Die Gesundheit nicht und auch Essen und Trinken nicht. Wie gehen wir mit Tieren um? Wie gehen wir mit Lebensmitteln um? Schauen wir zueinander, dass alle auf dieser Welt genug haben? Was würde Gott zu unserem Verhalten sagen?

In den Pfarreien gibt es viele Angebote und Möglichkeiten, die Fastenzeit bewusst zu gestalten. Lassen Sie sich in dieser «pfarrblatt»-Ausgabe inspirieren. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.

Andreas Krummenacher, «pfarrblatt»-Chefredaktor