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Treffen der Hochschulseesorgenden in Lausanne

06.02.2025

Aki-Kolumne von Andrea Stadermann


Jedes Jahr im Januar treffen sich die Hochschulseelsorgenden der Schweiz. Die vorlesungsfreie Zeit bis zum Beginn des Frühjahrsemesters ist noch etwas ruhiger, alle haben etwas Luft und lassen sich inspirieren von der Arbeit, den Ideen und Erfahrungen der anderen.

Im letzten Jahr fand das Treffen bei uns Bern, dieses Jahr in Lausanne statt. Mit ihren 140000 Einwohner:innen verfügt die Stadt Lausanne über elf Hochschulen mit insgesamt rund 35000 Studierenden – somit ist von vier Einwohner:innen jeweils eine:r Studierende:r, so ist es auf der Homepage der Stadt zu lesen. Das war auf unserem Rundgang durch die Stadt und unserer Anreise auf den Campus sehr zu spüren: Viele junge Menschen im Zug, im Tram und in der Stadt. Hochschulseelsorgende aus St.Gallen, Brugg, Lugano, Fribourg, Zürich, Genf und Bern waren dabei. Aus Bern waren wir von der reformierten und der katholischen Seite vertreten.

Wir trafen uns mit den Kolleg:innen am Bahnhof und fuhren dann zur EPFL («École polytechnique fédérale de Lausanne», der Eidgenössischen Technische Hochschule Lausanne), auf deren Gelände zum Teil die Räume der Seelsorge untergebracht sind. Wir besichtigten und bestaunten den grossen Campus und die 2010 erbaute, innovative Bibliothek, das «Rolex-Learning-Center». Besonders beeindruckte mich aber der «Raum der Stille», der allen Religionen offensteht, sei es für Eucharistiefeiern, für Taizégebete, für Meditationen oder für die täglichen, muslimischen Gebetszeiten. Und der Raum wird viel genutzt, von Studierenden aller Religionen.

Nach einem feinen Mittagessen und anschliessendem Spaziergang, besuchten wir weitere Räume der Uni-Seelsorge und beteten dort gemeinsam mit Gesängen und Texten aus Taizé. Dann stellte uns das fünfköpfige Seelsorge-Team aus Lausanne ihr Programm in einer Powerpoint-Präsentation vor. In einer moderierten Gesprächsrunde reflektierten die Einzelnen zunächst getrennt über ihre Erfahrungen im Hochschulseelsorgealltag, bevor wir unsere Erkenntnisse und Herausforderungen des vergangenen Jahres im Plenum teilten. Eine Vielfalt an positiven Ansätzen, Ideen und Initiativen wurden hier geteilt, ebenso unterhielten wir uns über Schwierigkeiten und Frustrationen.

Insgesamt war das Treffen wieder sehr inspirierend und die Stimmung offenherzig und trotz aller Herausforderungen hoffnungsfroh für die Zukunft der Hochschulseelsorge in der Schweiz. Im nächsten Jahr sind wir in St. Gallen zu Besuch. 

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