Markus Cordemann (1979), Pastoralassistent in der Pfarrei Guthirt Ostermundigen
Über den Glauben sprechen
"Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt." 1 Petr 3,15
Etwa um das Jahr 90 nach Christus wurde dieser Vers aus dem ersten Petrusbrief an die Gemeinden in Kleinasien geschickt. Mehr als 1900 Jahre später und auf eine moderne Art und Weise wurde dieser Vers auch mir zugeschickt: Ich erhielt den Vers als SMS im Rahmen einer Fastenaktion im Jahr 2003.
Sicherlich hatte ich den Vers schon vorher einmal gelesen oder gehört, doch damals nahm ich ihn bewusst war und er liess mich nicht mehr los. Zum einen wurde er zu einem wichtigen Begleiter im Theologiestudium und bei meiner Entscheidung als Pastoralassistent zu arbeiten. Zum anderen motivierte und motiviert mich der Vers dazu, in unzähligen Alltagsgesprächen über meinen Glauben zu sprechen. Gerade als Theologe ist man oft eine Art "Exot" und wird schnell auf den Glauben und die Kirche angesprochen. Häufig kommt es dann zu interessanten und tiefen Gesprächen über den Glauben.
In diesen Gesprächen geht es oft um ganz persönliche Fragen wie etwa "Warum glaube ich?" oder "Was glaube ich?".
Der erste Petrusbrief wurde in einer Zeit geschrieben, in der Christsein nicht dem Mainstream entsprach und Christen wegen ihres Glaubens auch angegriffen wurden. Trotz dieser schwierigen Umstände ruft der Verfasser dazu auf, von der Hoffnung zu sprechen, die die Christen erfüllt. Glücklicherweise haben sich für uns – zumindest in diesem Teil der Welt – die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geändert. Als Christinnen und Christen sind wir keinen Verfolgungen mehr ausgesetzt. Deshalb müsste es uns doch umso leichter fallen, über unseren Glauben und die damit verbundene Hoffnung zu sprechen. Ich bin sicher, es gibt unzählige Möglichkeiten in unserem Alltag, in denen wir – ganz einfach und individuell – von unserem Glauben erzählen können. Alltagssituationen, in denen wir anderen mitteilen können, welche Hoffnung uns der Glaube an Jesus Christus gibt.
Also, bringen wir unseren "Glauben ins Spiel" und seien wir "stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt", die uns erfüllt!