Eines Tages... Foto: fotolia, francovolpato

...und die Hoffnung der Flüchtlinge

15.03.2016

«Was mich bewegt»: Heute schreibt Urs Brunner aus dem Bistum Basel über Nächstenliebe gegenüber Flüchtlingen.

«was mich bewegt» – So heisst diese Kolumne, in unregelmässigen Abständen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des bischöflichen Ordinariats in Solothurn verfasst. diese Kolumnen erscheinen in den Pfarrblättern in allen 10 Bistumskantonen. dieses mal ist der pastoralverantwortliche des Bistums Basel, Urs Brunner, der Autor.

Als ich vor Jahren in der Demokratischen Republik Kongo an einem Gottesdienst teilnahm, informierte ein Vertreter des Pfarreirats über gewaltfreie Massnahmen gegen willkürliche Verhaftungen durch Polizei oder Militär. Solche Informationen sind bei uns im Gottesdienst zum Glück nicht nötig. Wir leben in einem funktionierenden Rechtsstaat. Deshalb ist das Verhältnis der Kirchen zum Staat ein anderes als in vielen anderen Staaten dieser weiten Welt. Als Bischof Felix Wohnraum für Flüchtlinge im Ordinariat zur Verfügung stellte, unterstützte er damit die Stadt Solothurn – und damit die Aufgabe des Staates, im Asylwesen rechtsstaatlich zu handeln. Der Staat muss Flüchtlinge beispielsweise nach Herkunftsland oder Bedrohungshintergrund kategorisieren. Christinnen und Christen sehen im Flüchtling zuerst den Mitmenschen und Nächsten. Wenn wir Flüchtlinge begleiten, schaffen wir Raum für Beziehungen und teilen Ängste und Hoffnungen. Flüchtlinge haben oft Erfahrungen hinter sich, die wir Christinnen und Christen mit Karfreitag verbinden. Aber schon das Teilen von Zeit kann Raum schaffen für österliche Erfahrungen.

Urs Brunner