Christmas decorations lights in Bern, Switzerland

Seit jeher zeitlos und schön: die Weihnachtslichter der unteren Berner Altstadt. / Foto: iStock

Weihnachtslichter

Die Weihnachtsbeleuchtung in unseren Städten ist mehr als nur ein Licht in dunklen Nächten. Sie weckt Gefühle und Erinnerungen und lässt sich keinesfalls widerstandslos abschaffen.


Anouk Hiedl

Mindestens einmal im Advent schlendere ich durch die Berner Kramgasse. Unterhalb des Zytglogge wird sie in Richtung Bärengraben von Tannenbäumchen gesäumt, die ausschliesslich mit kleinen elektrischen Kerzen geschmückt sind. Schlicht und unaufgeregt, zeitlos und schön sind sie, diese Weihnachtslichter. Am liebsten lasse ich sie am späteren Abend auf mich wirken, wenn weniger Menschen unterwegs sind. 

Seit ein paar Jahren stand die Weihnachtsbeleuchtung unseres Dorfs auf der Kippe. Statt sie aus Spargründen abschaffen zu lassen, haben verschiedene Leute nun zusammengespannt. Der Gewerbeverband hat die Revision des bestehenden Materials gesponsert, und die drei Männer des Werkhofs haben die Weihnachtssterne − neu heller und warmweiss strahlend − mit 17000 Kabelbindern an rund 50 Strassenlampen unseres kleinen Orts montiert. So kommt es, dass uns um Weihnachten weiterhin dieselben Sterne den Weg leuchten, die uns willkommen hiessen, als wir nach der Geburt unserer Tochter zu dritt heimkehrten. 

«Chumm mir wei es Liecht azünde, dass es häll wird i der Nacht, und der ganze Wält verkünde, was der Himmel üs hett bracht», singt unsere Tochter mittlerweile nach der Krippenspielprobe. Leuchtende Laternen, Sterne, Kronen oder Engel – Weihnachtslichter erinnern daran, was vor über 2000 Jahren in Betlehem passiert ist. 

Nehmen Sie sich in diesen Tagen etwas Zeit, das Engagement hinter der Weihnachtsbeleuchtung Ihres Orts wahrzunehmen. Spazieren Sie zu Ihren liebsten Weihnachtslichtern. Oder zünden Sie ganz für sich eine Kerze an, schlicht und unaufgeregt. «Chumm mir wei es Liecht azünde, dass es häll wird i der Nacht, und es ganzes Meer vo Liechter, d Ärde häll und fründlech macht.» Auf dass es auch im Herzen hell werde − frohe Weihnachten!