Wer kann Nonne oder Mönch werden?
Fast überall gibt es katholische Ordensleute. Insgesamt sind es mehr als 700 000 Frauen weltweit. Mönche gibt es dagegen nur etwa 180 000. Doch welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um von einem Orden aufgenommen zu werden?
Jeder katholische Christ kann zugelassen werden, doch die Aufnahme ist an Bedingungen geknüpft. Dazu gehören eine gute Gesundheit, die psychische Eignung und die Bereitschaft, in einer Gemeinschaft zu leben. Selbstverständlich wird die Identifizierung mit den Zielen und Tätigkeitsbereichen der jeweiligen Ordensgemeinschaft vorausgesetzt. Zudem wird die Freude am geistigen Leben in Gebet und Kontemplation (konzentriert-beschauliches Nachdenken und geistiges Sichversenken in etwas) erwartet. Die Kandidaten dürfen nicht verheiratet sein. Eine geschiedene Ehe ist aber kein Hindernis mehr. Das Mindestalter liegt häufig bei 25 Jahren. Man geht heute später ins Kloster als noch in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Manche Klöster nehmen nur Kandidaten auf, die bereits eine Berufsausbildung vorzuweisen haben. Dies ist durch die Erfahrung begründet, dass in der Vergangenheit manches neue Konventmitglied die Chance nutzte vom Kloster eine Ausbildung oder gar ein Studium finanziert zu bekommen, und danach ausgetreten ist. Die Orden wünschen sich meist Bewerberinnen und Bewerber mit Lebenserfahrungen. Manche Gemeinschaften, wie die Kapuziner, begrenzten das Eintrittsalter aber auf 35 Jahre. Auch das ist nachvollziehbar: Man möchte vermeiden, dass sich ältere Menschen für das Kloster entscheiden, um finanziell abgesichert und im Pflegefall betreut zu sein. Die Klöster achten mehr denn je darauf, dass sie durch Neuzugänge keine Belastungen, sonder tatkräftige Unterstützung erhalten. Der Weg bis zum endgültigen Eintritt dauert einige Jahre. Wer sich an ein Kloster binden möchte, kann seine Entscheidung fundiert überprüfen.