Auch wer zu Asche wird, kann auferstehen. Allerdings nicht irgendwo verstreut oder aufbewahrt, mahnt der Vatikan. Foto: Jürg Meienberg

«Wer stirbt, fällt nicht ins Nichts»

01.11.2016

Vorzugsweise Erdbestattung für Katholiken - eine neue Instruktion des Vatikans.

Die katholische Kirche hat eine neue Instruktion zur Bestattung veröffentlicht. Darin wird festgehalten, dass für Katholiken in erster Linie eine Erdbestattung, nicht eine Kremation gewählt werden sollte. Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Bischof Charles Morerod, verdeutlicht diese Haltung.


Einleitend hält der Präsident der Bischofskonferenz in seinem Schreiben zentrale Punkte der katholischen Bestattungskultur fest. So gehe der Vorrang der Erdbestattung auf die Hoffnung auf die leibliche Auferstehung der Toten zurück, die in der Bibel genannt wird. Mit der Erdbestattung werde zudem zum Ausdruck gebracht, dass der Mensch auch nach seinem Tod als die von Gott mit Namen genannte Person bleibe und die Gemeinschaft der Christen sowohl Lebende wie Verstorbene umfasse. Charles Morerod: «Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein Abschnitt des Weges zur Auferstehung. Wer stirbt, fällt nicht in das Nichts, sondern geht uns zu unserem Ziel voraus, dem ewigen Leben.»

Zur Tatsache, dass die Feuerbestattung auch bei Katholiken immer mehr zur Anwendung komme, hält Bischof Morerod klar fest, dass die katholische Kirche die Kremation nicht verbiete und auch das neue Vatikan-Dokument festhalte, dass die Einäscherung des Leichnams die Allmacht Gottes nicht daran hindere, den Leib des Verstorbenen aufzuerwecken. Er wendet sich aber klar gegen die Feuerbestattung, wenn «diese oder eine andere Bestattungsform aus Gründen gewählt wird, die dem christlichen Glauben widersprechen, zum Beispiel um pantheistischen oder naturreligiösen Überzeugungen Ausdruck zu geben». Verbreitet sind heute die Aufbewahrung der Urnen im Haus der Angehörigen oder das Verstreuen der Asche in der Natur. Dann aber, so schreibt der Präsident der Bischofskonferenz in der Mitteilung weiter, sei eine Bestattung im kirchlichen Sinn nicht möglich. Die Bestattung Verstorbener soll also «entsprechend der christlichen Tradition auf Friedhöfen, in Kirchen oder in der Nähe der Kirchen» stattfinden. Damit würde die Würde des Menschen und des menschlichen Lebens betont. Gleichzeitig seien diese Orte auch Ausdruck der «Gemeinschaft zwischen den Lebenden und den Toten».

Für Bischof Morerod ist es ein zentrales Anliegen, dass an diesen Ruhestätten das Andenken und das Gebet für die Verstorbenen sowie der Glaube an die Auferstehung zum Ausdruck gebracht werden kann. Und so würden auch die Hinterbliebenen «einen Ort des Erinnerns und des Trostes» finden, heisst es in der Mitteilung abschliessend.

kath.ch/Jürg Meienberg

Die Instruktion «Ad resurgendum cum Christo» in der Übersetzung von Radio Vatikan