Die Abtei von St.-Maurice im Wallis, in der eine Gemeinschaft von Augustiner Chorherren lebt. Sie gilt als das älteste Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbruch in Betrieb ist – seit 1500 Jahren.
Wie lange gibt's in der Schweiz schon Klöster?
Die Geschichte Jesu und die Bewegung der Christen kamen schon früh ins Gebiet der heutigen Schweiz. Die Abtei Saint-Maurice im Wallis ist seit 1500 Jahren ununterbrochen in Betrieb!
Wenn wir uns an Vorfahren erinnern, erzählen wir Geschichten von Grosseltern, vielleicht kennen wir Episoden eines Urgrossvaters oder Fetzen einer ungewöhnlichen Historie eines noch früheren Familienmitglieds. Doch die Klosterfamilie im Walliser Städtchen Saint-Maurice im oberen Rhonetal weiss von einer ungleich längeren, unglaublichen Geschichte zu erzählen. Wer hier in der ältesten Abtei des Abendlandes recherchiert, berührt Dokumente, staunt über Ausgrabungen, bewundert Schätze und spürt eine spirituelle Tradition, die 1500 Jahre auf dem Buckel haben: Seit dem Jahr 515 wird hier ohne Unterbruch gebetet und gearbeitet, gelebt und gestorben, gepflanzt und gelehrt, nachgedacht und gefeiert.
Damals hat König Sigismund von Burgund Mönche beauftragt, ein Kloster zu errichten. Es wurde dem römischen Legionär Mauritius gewidmet, einem Märtyrer, dessen Reliquien am Fusse der Felsen des Ortes beigesetzt wurden. So entstand ein Pilgerort mit farbiger und wechselvoller Geschichte – bis heute!
Zum Jubiläum liessen sich die Chorherren von Saint-Maurice für die kommenden Monate vielfältige Feierlichkeiten einfallen. Ein Film über die Klostergemeinschaft feierte Premiere, ein Jubiläumsweg wurde eröffnet und der archäologische Rundweg neu gestaltet. Ebenso die Ausstellung des Abteischatzes – mit rund 60 Objekten, die zu den wertvollsten religiösen Kunstgegenständen der westlichen Welt zählen. Die vielfältigen Veranstaltungen enden vom 20. bis 22. September 2015 mit einem Klostermarkt mitten in Saint-Maurice.