Foto: zVg
Wofür bin ich dankbar?
Spitalseelsorger Hubert Kössler wechselt zum Jahreswechsel die Perspektive und blickt zurück statt voraus: Wofür kann man dankbar sein?
An Silvesterfeiern blicken wir oft voraus auf das neue Jahr: Was wird es bringen, was darf ich mir erhoffen, was muss ich befürchten?
Vielleicht wäre auch ein Perspektivenwechsel sinnvoll: Wie ist eigentlich das vergangene Jahr verlaufen? Was war schwierig, was beglückend?
Das Inselspital hat im November einen «Ort des Dankes» eingeweiht: ein Ort, gestaltet vom Künstler Reto Leibundgut, an dem Patient*innen, Angehörige und Mitarbeitende eigeladen sind, sich zu fragen: Wofür bin ich dankbar? Vielleicht für die hohe Qualität der Pflege? Vielleicht für die angenehme Zimmernachbarin? Vielleicht für die Operation, durch die ich nun wieder schmerzfrei laufen kann?
Vielleicht für ein Organ, das jemand gespendet hat? Vielleicht für die gute Kollegialität im Team oder faire Rahmenbedingungen bei der Arbeit?
Ich bin überzeugt, dass das bewusste Wahrnehmen uns verändert: Wir werden dankbar, indem wir das Danken üben.
Hubert Kössler,
Co-Leiter Seelsorge Inselspital, katholischer Seelsorger