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Zu Allerheiligen und Allerseelen
Gedanken zu Heiligkeit, Freundschaft und Gemeinschaft aus dem Pastoralraum Oberland
Der November beginnt mit zwei Tagen, die in der Kirche eine besondere Bedeutung haben: das Fest Allerheiligen und das Gedächtnis Allerseelen. Beide Tage sprechen zum Kirchenverständnis, sagen etwas zur Gestalt der Kirche.
Paulus schreibt mit grosser Selbstverständlichkeit an die Heiligen in Korinth, um dann im Brief so manches Unheiliges in der Gemeinde aufzudecken. Aber alle, die zur Gemeinschaft der Kirche gehören, haben am Heiligen, an den Gaben Gottes, etwa Wort und Sakrament, teil. Sie werden dank dieser Teilhabe Heilige genannt. Die Heiligkeit beruht dann auf den Gaben Gottes und hat ihr Übungsfeld im Zusammenleben der Gemeinde. Heiligkeit als ein Leben aus den Gaben Gottes, der uns in Jesus Freund*innen nennt und die Freundschaft ermöglicht und nährt.
Dass die Gemeinschaft der Kirche nicht im Tod ihre Grenze findet, dafür steht das Gedächtnis Allerseelen. Es ist ja Teil des Glaubens an den Auferstandenen, dass der Tod nicht das Ende von allem sei. Der Name trägt der Tatsache Rechnung, dass wir den Leichnam zu Grabe getragen haben. Dass die Seele aber lebe, das sagt dieser Tag. Die Teilhabe am Leben des Auferstandenen eint uns alle, uns hier im leiblichen Leben, die Verstorbenen in ihrem anderen Leben – zu dem wir noch nicht viel sagen können.
Pfarrer Kurt Schweiss, Pastoralraum Oberland