Sylvia Stam. Foto: Roberto Conciatori

Zuhören im Spannungsfeld Weltkirche

04.04.2024

Edito der aktuellen Ausgabe von Sylvia Stam

Erinnern Sie sich an das Foto rechts? Im Herbst 2021 lud Papst Franziskus alle Gläubigen zu einer Umfrage. Im Bistum Basel konnte man in Fünfergruppen daran teilnehmen. Vielleicht haben auch Sie in so einer Gruppe mitdiskutiert. Denn schon das Beantworten der Fragen sollte synodal, also gemeinschaftlich, angelegt sein.

Die Antworten aus den Bistümern flossen in die Bischofssynode in Rom ein, die diesen Herbst fortgesetzt wird. Gleichzeitig sind auf der Ebene des Bistums und der Kirche Schweiz Diskussionen und Veränderungsprozesse in Gang. Der Prozess kommt langsam voran, weil gegenseitiges Zuhören Zeit braucht.

Wie schwierig es sein kann, aufeinander zu hören, wurde beim Besuch von Kardinal Mario Grech in Bern deutlich. Der Generalsekretär der Bischofssynode löste mit seiner Rede und mit seinen Antworten auf die Schweizer Statements grosse Irritation aus. In der Rotonda der Pfarrei Dreifaltigkeit prallten Welten aufeinander. Damit wurde im Kleinen spürbar, mit welchen Spannungen die katholische Weltkirche zu kämpfen hat. Dies zeigt allerdings auch, wie dringlich es ist, dass sie regionale Lösungen zulässt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Bischofssynode im Herbst in ihrem Schlussbericht dazu Vorschläge machen wird. Und wenn der Papst, dem alleine die abschliessende Entscheidung obliegt, diese dann auch umsetzte – ja, dann würde in der katholischen Kirche tatsächlich Veränderung möglich.

Sylvia Stam, «pfarrblatt»-Redaktorin