
Feierliche Prozession: Leichnam des Papstes in St. Peter angekommen
Der Leichnam des Papstes wurde in den Petersdom gebracht. Bilder der feierlichen Prozession.
Am Mittwochmorgen (23.4.) wurde der Leichnam von Papst Franziskus in einer feierlichen Prozession von der Kapelle seiner Residenz Santa Marta in den Petersdom übertragen. Als die Prozession den Petersplatz erreichte, brandete Applaus der gut 25'000 Gläubigen auf. Sie waren gekommen, um dem Papst die letzte Ehre zu erweisen.
Fotos: Vatican Media

Die Kardinäle und Patriarchen, die bereits in Rom eingetroffen waren, führten die Prozession an. Alle unter 80-Jährigen werden im kommenden Konklave den Nachfolger für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus bestimmen.

Papst Franziskus ist in einen einfachen, mit Zink ausgelegten Holzsarg gebettet. Getragen wurde der Sarg von 14 Männern, die zu Lebzeiten des Papstes in seinen Diensten standen.

Der Leichnam des Papstes ist in ein rotes Messgewand gekleidet. Rot, nicht weiss, ist die traditionelle Farbe der Päpste. Es soll an die ersten Bischöfe von Rom und die Märtyrer erinnern, die ihr Blut für Jesus gegeben haben.

Auf dem Petersplatz hatten sich circa 25'000 Gläubige versammelt. Als der Sarg des Papstes über den Platz getragen wurde, brandete Applaus für den verstorbenen Pontifex auf. Die Menschen können im Anschluss an die Überführung in der Petersbasilika selbst Abschied von Franziskus nehmen.

Die Prozession erreicht die Petersbasilika. Das römische Sonnenlicht bricht sich im Weihrauch. Für Touristen bleibt St. Peter bis nach der Beerdigung geschlossen. Geöffnet – heute und morgen bis um Mitternacht – ist die Kirche hingegen für alle diejenigen, die dem Papst persönlich die letzte Ehre erweisen wollen.

Auch zwei der mächtigsten Frauen im Vatikan haben die Prozession begleitet. Sr. Nathalie Becquart (links) und Sr. Raffaela Petrini (2.v.l.). Papst Franziskus ernannte Becquart 2021 zur Untersekretärin der Bischofsynode – als erste Frau überhaupt. Petrini ist seit dem 1. März Regierungschefin der Vatikanstadt. Auch sie ist die erste Frau, die in dieses Amt berufen wurde.

Der Stuhl des Bischofs von Rom ist verwaist. Es ist Sedisvakanz. Der leere Bischofsstuhl steht vor dem Altar in der Petersbasilika. Das Konklave wird schon bald einen neuen Bischof von Rom bestimmen. Bis dahin bleibt der Stuhl leer.

Der Camerlengo, Kardinal Kevin Farell, leitet den Wortgottesdienst für den Papst. «Ora pro eum» (bete für ihn), singen die Versammelten und rufen die Heiligen an, um für den Papst Fürbitte zu leisten. Während der Sedisvakanz leitet der Camerlengo faktisch den Vatikan und organisiert den Übergang.

Sie werden in den nächsten Wochen das Bild dominieren: die Kardinäle der katholischen Kirche. Ihnen obliegt die Wahl des nächsten Papstes. Das Konklave tritt zwischen 15 und 20 Tagen nach dem Tod eines Papstes zusammen.
ALM