Eine Strasse im südlichen Gazastreifen nach einem Angriff der israelischen Armee am 24. Janaur 2024. Foto: keystone
Kirche Bern spricht Notgelder für Christen im Nahen Osten
Der Kleine Kirchenrat hat in seiner Sitzung vom 12. Dezember 2024 ein Hilfspaket in der Höhe von CHF 250'000 für Christinnen und Christen im Nahen Osten bereitgestellt. Damit reagiert der Kirchenrat auf die humanitäre Krise, in einer besonders gebeutelten Region.
Der Kleine Kirchenrat, die Exekutive der Stadt-Berner katholischen Kirche, hat am 12. Dezember 250'000 Franken Nothilfe für Nahost bereitgestellt. Damit reagiert die Kirche auf die humanitäre Krise in der von Kriegen geplagten Region. Das Hilfspakt richtet sich in erster Linie an Christ:innen.
Prekäre Situation vor Ort
«Viele Menschen in der Region leben in äussert prekären Situationen, aber für Minderheiten ist es oft besonders schwierig vor Ort Hilfe zu bekommen, sagt Karl-Martin Wyss, Präsident des Kleinen Kirchenrats gegenüber dem «pfarrblatt».
Der Krieg als Folge der Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat die politische Lage im Nahen Osten weiter massiv verunsichert. Die Situation hat sich zu einer humanitären Katastrophe für die Zivilbevölkerung in Gaza entwickelt. Die Konflikte im Libanon und der Bürgerkrieg in Syrien hat zu massiven Fluchtbewegungen geführt, die sich in den kommenden Wochen und Monaten - ja nach Entwicklung vor Ort - verschärfen könnten. Millionen von Menschen in der Region sind auf der Flucht, heisst es in einer Medienmitteilung der GKG vom Freitag (13.12.).
Schulen und Krankenhäuser
Ein Teilbetrag wird direkt an die Hilfswerke Kirche in Not (ACN) und die Kinderhilfe Bethlehem ausgezahlt. Damit hilft die katholische Kirche Bern, den Fortbestand von christlichen Schulen für 3'600 Schülerinnen und Schüler im Libanon zu sichern. Die Kinderhilfe Bethlehem betreibt ein Kinderspital in Bethlehem, in dem jährlich bis zu 50’000 Kinder unabhängig von Nationalitäten und Religionen behandelt werden.
«Die 250'000 Franken werden komplett an Projekte in Nahost gehen», bekräftigt Karl-Martin Wyss. Mit der Soforthilfe wird eine Koordinationsgruppe bestehend aus Vertretenden der Pastoral und der Kirchgemeinden ab Januar die Arbeit aufnehmen, um die Verteilung der Gelder an «qualifizierte Partner und ihre Projekte vor Ort zu gewährleisten», sagt Wyss.
Diversität garantiert Stabilität
Der Koordinationsgruppe gehört neben Wyss, Alexander Stüssi (Geschäftsführer GKG), Marina Kumar (Projektleiterin Soziales) und Roland von Däniken (Pastorales) auch der leitende Priester des Pastoralraums Bern, Ruedi Heim, an.
«Der Nahe Osten war schon immer multireligiös und diese Diversität hat traditionell zur Stabilität beigetragen. Das Christentum hat dort seine Wurzeln, daher finde ich es persönlich ganz wichtig, dass wir uns vor Ort engagieren», so Heim gegenüber dem «pfarrblatt». (am)