Zum 1. Januar wird das aktuelle Ein-Mann-Team Loppacher um zwei Frauen verstärkt. Foto: zVg

«Nationale Dienststelle Missbrauch im kirchlichen Kontext» ab Januar komplett

Neben Stefan Loppacher komplettieren zwei Präventionsexpertinnen die «Dienststelle Missbrauch im kirchlichen Kontext» ab Januar 2025. Ebenfalls im Januar wird die Kirche die Öffentlichkeit über den Stand der Massnahmen informieren.

 

Annalena Müller

Die Arbeitsgruppe «Missbrauch im kirchlichen Kontext» hat an ihrer Sitzung vom 25. November die Kommunikationsplanung für 2025 beschlossen. In einem internen Dokument heisst es, Ende Januar solle die Öffentlichkeit über den Stand der Massnahmen informiert werden. Im Sommer 2025 soll eine weitere breite Informationsveranstaltung stattfinden.

Zwischenstand


Konkret wird es im Januar um die professionelle Opferberatung und die kirchliche Informationsstelle für die Berater:innen der kantonal anerkannten Opferberatungsstellen gehen. Zudem wird ein Statusbericht zum Stand aller anderen Massnahmen vorgelegt.

Ebenfalls im Januar soll die von der SBK, RKZ und KOVOS* gemeinsam verantwortete nationale «Dienststelle Missbrauch im kirchlichen Kontext» vorgestellt werden. Diese hat bereits im Juli 2023 unter der Leitung von Stefan Loppacher offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Zum 1. Januar wird das aktuelle Ein-Mann-Team Loppacher um zwei Frauen verstärkt. Insgesamt stehen der Fachstelle dann 140 Stellenprozente zur Verfügung.

Zwei Frauen aus Bern und der Westschweiz


Das interne Dokument, das dem «pfarrblatt» vorliegt, nennt die Namen der beiden Präventionsspezialistinnen, von denen eine aus Bern und die andere aus der Westschweiz stammt. RKZ-Generalsekretär Urs Brosi sagte gegenüber dem «pfarrblatt», dass man plane, die Namen im Laufe des Dezembers offiziell zu kommunizieren, wenn alle Vertragsprozesse abgeschlossen seien.

Brosi freut sich: «Dass wir die Stellen nun komplettieren konnten, erlaubt uns wirklich, voranzumachen, da wir nun die Ressourcen haben, um die Massnahmen umzusetzen.» Der Teufel liege im Detail. Von aussen sehe man nicht immer, wieviel interne Abstimmung der Prozesse es brauche, damit die verschiedenen Massnahmen umgesetzt werden und im ganzen System der bestehenden und neuen Massnahmen effektiv funktionieren können.”

Im September hatte die RKZ in einer ausserordentlichen Sitzung die nötigen Gelder bewilligt und damit den Weg für eine Kooperation der römisch-katholischen Kirche mit der kantonalen Opferhilfe geebnet. Bereits im Juni hatte die Schweizer Bischofskonferenz zugestimmt. Die «Dienststelle Missbrauch im kirchlichen Kontext» wird die Massnahmen der Kirche im Kampf gegen Missbrauch national koordinieren und leiten.

*SBK: Schweizer Bischofskonferenz; RKZ: Römisch-katholische Zentralkonferenz; KOVOS: Konferenz der Ordensgemeinschaften