Viola Amherd (3.v.l.) mit Vertreter:innen der PBS und der Stiftung Dr. J.E. Brandenberger am 30. November in Bern. Foto: PBS
Viola Amherd: «Pfadi ist Konstante in sich verändernder Welt»
Die Pfadibewegung Schweiz (PBS) erhielt den diesjährigen «Brandenbergerpreis». Für die PBS sei der Preis «Belohnung und Ansporn zugleich», schreibt Thomas Boutellier, ehemaliger Verbandspräses, in seinem Gastbeitrag.
Thomas Boutellier*
Der mit 20'000 Franken dotierte «Brandenbergerpreis» geht 2024 an die Pfadibewegung Schweiz (PBS). Die Stiftung Dr. J.E. Brandenberger ehrt damit Persönlichkeiten, die sich für die Förderung und den Erhalt der humanitären Kultur einsetzt. An die PBS geht der Preis «in Anerkennung ihrer ausserordentlichen Verdienste in der Bildung zur Förderung von Toleranz, Respekt, Würde und einem Zusammenleben in Frieden», wie es in der Laudatio von Bundespräsidentin Viola Amherd hiess.
«Mit wachem Geist durch die Welt»
«Die Pfadi ist eine Konstante in einer sich rasant verändernden Welt. Die Werte der Pfadi – Respekt, Hilfsbereitschaft und Selbstständigkeit – sind nicht nur Leitsätze für eine Kindheit, sie sind Wegweiser fürs Leben. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder lehren uns, mit wachem Geist durch die Welt zu gehen und dass wahre Stärke darin liegt, gemeinsam Grosses zu bewirken.»
Mit diesen Worten schloss Bundespräsidentin Viola Amherd ihre Laudatio für die Pfadibewegung Schweiz anlässlich der Verleihung des Brandenbergerpreises am Samstagabend (30.11.) in Bern.
Belohnung und Ansporn
Für die Pfadibewegung Schweiz ist der Preis Belohnung und Ansporn zugleich. Belohnung für die etwas mehr als 10'000 Leiterinnen und Leiter, die sich täglich einsetzen, dass die Werte der Pfadi ihren Weg ins Leben der Kinder und Jugendlichen – und damit in die Gesellschaft – finden.
Ansporn, weil diese Arbeit nie zu Ende ist. Es geht immer darum, die Welt ein bisschen besser zu hinterlassen, als man sie vorgefunden hat – so, wie es der Gründer der Pfadibewegung vor über 100 Jahren formulierte.
Allein im Kanton Bern engagieren sich über 5'000 Pfadfinder:innen. Sie beweisen, dass es in einer schnelllebigen und allzu oft auch kriegerischen Welt anders gehen kann. Nämlich miteinander, im Einklang mit der Natur, und bereit, sich auch von grossen Herausforderungen nicht abschrecken zu lassen.
Unterstützt von der Kirche in Bern
Ein Teil der Abteilungen im Kanton Bern werden auch von Kirchgemeinden unterstützt. Diese stellen den Abteilungen mit ihren etwas mehr als 500 Pfadis Ressourcen zur Verfügung. Das die Pfadi mit dem Brandenbergerpreis ausgezeichnet wurde, ist für die Kirchgemeinden auch ein Zeichen für die gute und wertvolle Arbeit, die die Pfadis mit den Kindern und Jugendlichen Woche für Woche machen. Mit dem «Corps Windrösli» ist eine der ältesten Pfadigründungen der Schweiz seit 100 Jahren Teil einer Kirchgemeinde und der Pfadibewegung. Dieses «Teil-sein» bietet Lernfelder für beide Seiten. Für mich zeigt die Verleihung des «Brandenbergerpreis auch, dass Pfarreien und Kirchgemeinden lernen können, wie Werte kreativ und demokratisch umgesetzt werden können.
Der Preis wurde am Samstagabend in Bern überreicht. Anwesend waren neben der Laudatorin Viola Amherd und Vertreter:innen der Stiftung unter anderem das Präsidium der Pfadibewegung Schweiz.
*Thomas Boutellier war bis 2022 Verbandspräses der Pfadibewegung Schweiz. Er ist Informationsbeauftragter des Generalvikariats für Kantone Zürich und Glarus.
Brandenbergerpreis
Der Preis der Stiftung Dr. J.E. Brandenberger wird jährlich an eine schweizerische Persönlichkeit oder ausnahmsweise an eine Institution vergeben, die sich für die Förderung und den Erhalt der humanitären Kultur einsetzt. Er ist mit CHF 200'000 dotiert.
Weitere Informationen zur Stiftung Brandenberger