Annalena Müller ist «pfarrblatt»-Chefredaktorin

Liebe Lesende, Wie halten Sie’s?

Man möchte am liebsten keine Nachrichten mehr lesen. Aber eine Lösung ist das auch nicht. Wie gehen Sie mit den Zeiten um? Schreiben Sie uns.


Liebe Leserin

Lieber Leser

Abschreckung. Nato. Krieg. Papst. Wenn ich morgens mein Handy anschalte, halte ich kurz die Luft an. Eigentlich will ich gar nicht so genau wissen, was in der Nacht passiert ist. «Es ist eine Illusion, zu glauben, dass nichts passiert, wenn man den Kopf in den Sand steckt», sagt Ständerätin Andrea Gmür im Interview

Das stimmt natürlich. Und doch scheint der Reflex, sich zurückzuziehen, die Augen zu schliessen und alles zu ignorieren, naheliegend. «Ich kehre in mich selbst zurück und finde eine Welt» heisst es in Goethes «Werther». Ein Satz, der mir in den letzten Wochen immer wieder unvermittelt durch den Kopf ging.

 

Bei der Frage, wie umgehen mit der grossen Unsicherheit, die die Nachrichten dominiert. Aber auch bei der Frage, wie viel davon nehmen wir im «pfarrblatt» – Print und online – auf? Wie viel Rückzug in die eigene Welt, in die eigene Blase ist schützend? Wie viel Konfrontation mit der politischen Realität ist wichtig, um die Bodenhaftung nicht zu verlieren, aber ohne dem «Weltschmerz» zu verfallen? 

Eine Antwort habe ich nicht. Aber es kam mir die Idee, Sie zu fragen, liebe Leserin, lieber Leser. Wie halten Sie es mit der Welt dieser Tage? 

Was macht Ihnen am meisten Sorgen? Was gibt Ihnen Kraft in diesen unsicheren Zeiten? Teilen Sie Ihre Sorgen und Hoffnungen mit uns auf redaktion@pfarrblattbern.ch. Wir sind gespannt.


Annalena Müller
«pfarrblatt»-Chefredaktorin