
Trotz Petition: Hotel und Gastronomie des Lassalle-Hauses werden auf Ende Juni geschlossen. Foto: Lassalle-Haus
Trotz Petition: Es bleibt bei Teil-Schliessung des Lassalle-Hauses
Die angekündigte Teil-Schliessung des Lassalle-Hauses hatte zu einem Aufschrei und einer Petition geführt. Nun bestätigten die Jesuiten, dass es dabei bleibt.
Die Nachricht, dass das Lassalle-Haus seinen Hotellerie- und Gastronomiebetrieb einstellen werde, kam am 5. März. In einer Medienmitteilung informierte die Jesuitengemeinschaft, Hotel und Restaurant würden auf Ende Juni geschlossen. 43 Personen müsse die Kündigung ausgesprochen werden. Als Gründe nannte die Gemeinschaft einen Nachfragerückgang und steigende Kosten. Das jährliche Defizit soll im Millionenbereich liegen.
Petition zum Erhalt des Tagungszentrums
Peter Widmer, der eng mit dem Lassalle-Haus verbunden ist und dort Zen-Meditationskurse anbietet, startete zusammen mit dem ehemaligen Jesuiten und Leiter, Lukas Niederberger, eine Petition zur Rettung des Tagungszentrums. Die Petition wurde innert zwei Wochen von mehr als 5000 Personen unterzeichent.
Die Petition wurde vom Leiter der zentraleuropäischen Jesuitenprovinz zur Kenntnis genommen. In einer schriftlichen Antwort bestätigte der Jesuit Thomas Hollweck am 19. März, dass es bei der Schliessung bliebe. Dies teilten die Initianten Niederberger und Widmer in einer Nachricht an die Unterzeichnenden der Petition mit.
Jesuiten bleiben bei Entscheid
Konkret heisse es in dem Schreiben von Hollweck, dass die Kündigungen der 43 Mitarbeitenden bestehen blieben und die von den Petitionären vorgeschlagene «Einsetzung einer unabhängigen Taskrorce zur Erarbeitung eines neuen Zukunftskonzeptes» abgelehnt wurde.
Der Orden selbst habe eine interne Arbeitsgruppe eingerichtet, welche die künftige Ausrichtung des Hauses definieren werde. Informationen dazu, «wer daran beteiligt ist oder welche alternativen Nutzungskonzepte in Betracht gezogen werden», gibt es laut der Nachricht der Initianten nicht.
Abschiedsritual Ende Juni
Für Widmer und Niederberger sei die Antwort der Jesuiten «ernüchternd». Dennoch wollen sie sich weiter engagieren und hoffen darauf, «dass die Arbeitsgruppe mit uns Kontakt aufnehmen wird» .
Ausserdem planen die Initianten zusammen mit dem Jesuiten Niklaus Brantschen ein Abschiedsritual für das Lassalle-Haus «in seiner bisherigen Form und inhaltlichen Ausrichtung.» Das Ritual soll Ende Juni stattfinden. «Wir hoffen, dass ein gemeinsames Abschiednehmen helfen wird, Trauer und Enttäuschung, Unverständnis und Wut längerfristig in Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit sowie in Engagement an anderen Orten zu wandeln», heisst es in der Nachricht an die Unterzeichnenden. (ALM)