«Wollst endlich sonder Grämen/aus dieser Welt uns nehmen/durch einen sanften Tod/und wenn du uns genommen/lass uns in’ Himmel kommen/du unser Herr und unser Gott.» Das ist die sechste Strophe des beka
Die Angehörigen wünschen ein Gebet, sagt die Ärztin mit Nachdruck. Der Patient sei sterbend und nur noch zum Teil ansprechbar. Der Auftrag ist klar. Ich mache mich sogleich auf den Weg. Sohn, Tochter
Die Patientin gehört einer besonderen religiösen Gemeinschaft an. Dennoch freut sie sich über den Besuch der Spitalseelsorge. «Warum ich, warum bin ich krank?» Immerzu kreise sie um diese Frage. Sie s
Ob ein Spital überhaupt ein passender Ort sein kann? Für Menschen, die sonst viel draussen sind und draussen arbeiten, sicher nicht. Dem Bergler, den ich besuche, macht es Mühe, hier zu sein. Bei der
Die Patientin sitzt kerzengerade am Bettrand. Kaum zu glauben, dass es dieselbe Frau ist, die ich vor ein paar Monaten zum ersten Mal getroffen habe. Sie kam mir damals wie eine Schnecke vor, die sich
Ein Freund von mir hat einen Freund, der Computer-Ingenieur ist und mit einem Team in die Volksrepublik China flog, um dort über die Gründung einer Firma zu verhandeln. Die Chinesen eröffneten die Ver
Trauerprozesse, so lehrte es Sigmund Freud, verlaufen nach einem gewissen Schema. Am Ende der erfolgreichen «Trauerarbeit» stehe die Integration der Verlusterfahrung. Dieser Ansatz prägte über Jahrzeh
Resonanzkörper sind für uns doch eher etwas Dingliches. Wir kennen den Klangkörper der Violine: feines Nadelholz wird kunstvoll zugerichtet, dass die Schwingung der Saiten eine vielfache Verstärkung d
Die Frage, ob Scham in den Begegnungen ein zentrales Thema sei, hätte ich wohl aufgrund meiner Berufserfahrung nicht von Anfang an bejaht. Einen neuen Akzent in meiner Einschätzung bekam ich durch die
Schon gar nicht im Spital. Geduld heisst hier die Kerndisziplin. Ihr mögen sich die Patienten bitte schön unterziehen, stammt ihre Gattung doch vom lateinischen patiens ab: geduldig, aushaltend, ertra